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IFA Historie – die Jahre 1934 bis 1949
100 Jahre IFA: Von der „Großen Deutschen Funkausstellung“ zur weltweit größten und bedeutendsten Messe für Consumer Electronics- und Home Appliances
Die IFA, die weltweit größte und bedeutendste Messe für Consumer Electronics und Home Appliances, feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Im Dezember 1924 fand die IFA als „Große Deutsche Funk-Ausstellung“ in Berlin erstmals statt. Seit dieser Zeit steht die IFA für Innovation, Technologie und Unterhaltung.
Anlässlich dieses Jubiläums lässt die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Inhaberin der Markenrechte der IFA, 100 Jahre technische Entwicklung der Consumer Electronics- und Hausgeräte-Branche Revue passieren. Folge zwei widmet sich der Jahre 1934 bis 1949.
Der erste Teil der folgenden Abschnitte handelt von der eigentlichen Funkausstellung im jeweiligen Jahr, der zweite Teil berichtet über die Branche allgemein.
1934
Die 11. „Große Deutsche Funkausstellung fand von 17. bis 26. August statt. 235 Aussteller und 325.000 Besucher stehen zu Buche. Bei Röhrengeräten konnte aufgrund verbesserter Technologie bei gleicher Leistung eine Röhre eingespart werden. Sogenannte Allstromröhren sind absolut brummfrei und betriebssicher bei Wechsel- und Gleichstrom. In der sogenannten „Halle der Arbeit“ wurde die Herstellung des Volksempfängers demonstriert. Von der Deutschen Reichspost wurden labormäßige Vorführungen des aktuellen Stands beim Fernsehen gezeigt. Fast alle Fernseh-Systeme verwendeten eine Braunsche Röhre mit 180 Zeilen und 40.000 Bildpunkten bei 25 Bildern pro Sekunde. Fernsehgeräte für öffentliche Fernsehstuben waren auch zu sehen sowie Aufbauten für die Bildübermittlung im UKW-Bereich.
Die Deutsche Reichspost sendete mit einem UKW-Sender in Berlin-Witzleben regelmäßige Fernsehprogramme und die ersten Fernsehstuben wurden eingerichtet. Vom Volksempfänger wurde bereits ein Million Stück produziert. Am 1. Januar 1934 waren fünf Millionen Rundfunkteilnehmer registriert. Das Magnetophonband zur elektronischen Tonaufzeichnung wurde entwickelt.
1935
In diesem Jahr war die Messezeit der 12. „Großen Deutschen Rundfunkausstellung“ von 16. bis 25. August. Die Ausstellerzahl betrug 234 und die Besucherzahl wurde als geschätzt mit 500.000 angegeben. 144 neue Rundfunkempfänger wurden gezeigt. Bemerkenswert sei auch die Vielfalt der Gehäuseformen gewesen. Erstmals wurde ein Tonband, das Magnetophon K1, vorgestellt. Eine Fernsehstraße beeindruckte zudem. Die Veranstaltung wurde allerdings von einem katastrophalen Brand der Halle 4 bis zum Funkturmrestaurant überschattet. Dabei verbrannten fast alle Geräte und Anlagen.
Am 22. März eröffnete die Reichs-Rundfunkanstalt den ersten öffentlichen Fernsehprogrammdienst der Welt. An drei Abenden pro Woche wurden den ca. 250 Teilnehmenden jeweils von 20 bis 22 Uhr Ausschnitte aus Spiel- und Kulturfilmen und aus Wochenschauen gezeigt. Der „Kodachrome“ Umkehrfilm als 16 mm Schmalfilm ist der erste Farbfilm.
1936
Mit 170 Ausstellern wurde die 13. „Große Deutsche Rundfunkausstellung“ von 28. August bis 6. September veranstaltet. 350.000 Besucher sind überliefert. Die Funkausstellung stand „im Zeichen des besseren Klanges, vom technisch guten zum musikalisch schönen Klang“. Technisch basierte dies auf neuen Lautsprecherröhren und gesteigerten Wirkungsgraden der Lautsprecher selbst. Neben den Schallplattenlaufwerken mit elektrischem Tonabnehmer für den Anschluss an das vorhandene Radio gibt es zwei Arten von Kombinationsgeräten: die Truhenform als Tischgerät und den Musikschrank. Dazu kamen die elektronische Fernsehkamera und TV-Empfänger mit 375 Bildzeilen und Zeilensprung. Eine Sonderschau zeigte eine Fernsprechstelle als Bildtelefon mit Gegenstellen im Berliner Stadtgebiet.
Nach zehnjähriger Entwicklungsarbeit erwies sich der Weg des mechanischen Fernsehens als nicht geeignet. Eine Ikonoskop-Kamera übertrug die Wettkämpfe der Olympischen Spiele aus dem Berliner Olympiastadion in 28 Berliner Fernsehstuben. Der erste mechanische Staubsauger „New Maid“ kam auf den Markt.
1937
307.000 Besucher kamen zur 14. „Großen Deutschen Rundfunkausstellung“ von 30. Juli bis 8. August. Die Ausstellerzahl ist mit 150 benannt. Diese Funkausstellung stand im Zeichen einer spürbaren Preissenkung für Rundfunkgeräte, die durch eine im Juli in Kraft getretene Preissenkung der Röhren möglich wurde. Es gab eine Vorführung farbiger Fernsehbilder.
Im Januar gab es 8,2 Millionen angemeldete Radiohörer, die damals höchste Zahl in Europa. Rundfunkgeräte wurden immer besser, die Senderwahl erfolgte nun mit Drucktasten. Der erste elektromagnetische Leichttonabnehmer mit Saphir-Dauernadel zur Schallplattenabtastung wurde vorgestellt.
1938
Die 15. „Große Deutschen Rundfunkausstellung verzeichnete 158 Aussteller und 360.000 Besucher. Sie fand von 5. bis 21. August statt. Die Empfangsgeräte der „neuen Saison“ zeichnen sich durch weitere Klangverbesserungen aus und bei Geräten der oberen Preisklasse ist ein höherer Bedienkomfort zu beobachten. Insgesamt wurden über 210 neue Rundfunkempfänger ausgestellt. Darunter eine reichhaltige Auswahl an Geräten für den Empfang von drei Wellenbereichen. Diese Radios sind beispielsweise mit „magischem Auge“ für bessere Abstimmung und großen übersichtlichen Skalen mit teilweise über 100 Sendernamen ausgestattet. Es gibt Geräte mit Sendersuchlauf. Durch die Ankündigung der Freigabe des Fernsehempfangs ab 1. Oktober 1938 zeigte sich ein neues Erscheinungsbild der Ausstellung: Erstmalig sind die Fernsehempfänger gleichberechtigt neben dem Hör-Rundfunk.
Im März wurde im Haus des Rundfunks das erste vollelektronische Fernsehstudio Deutschlands fertiggestellt. In Absprache mit der Industrie sollte nach dem Vorbild des Volksempfängers ein Fernseheinheitsempfänger entwickelt werden. Die sogenannte Schattenmasken-Bildröhre wurde patentiert, die Grundlage der späteren Farbbildröhren.
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Die Geschichte der IFA ist unter gfu.de/ifa-berlin/100-jahre-ifa/ zu finden.
Unser Rückblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Quellen:
Die Geschichte der Unterhaltungselektronik, Jochen Wiesinger
70 Jahre Funkausstellung, Heide Riedel